Mass Effect
Inhaltsverzeichnis
Gameplay
Graphik
Sound & Musik
Story
Wiederspielbarkeit
Negatives
Fazit
Gameplay
Nette, wenn auch nicht zu tiefe (aber auch nicht zu flaue) Hintergrundgeschichte. Die gegnerischen Computerspieler verhalten sich oft brauchbar, die eigenen leider nicht (Schiessen oft in Wände oder in einen selber, zum Glück können sie einem nicht schaden). Die Charaktere sind nett gemacht und jeder hat seine eigene Geschichte. Zwar ist es etwas seltsam, dass jedes Teammitglied, dass man mehr durch Zufall bekam, ein Nachkomme von irgendjemandem wichtiges ist, aber schliesslich ist es ein RPG, da kann sowas natürlich vorkommen.
Der Schwierigkeitsgrad, wenn er auf normal eingestellt ist, fluktuiert stark. Manche Stellen sind äusserst einfach, andere muss man mehrmals spielen (eine Stelle am Anfang musste ich ca. 7 mal machen, bis ich sie schaffte). Dass die schweren Stellen oft hinter nicht abbrechbaren Zwischensequenzen sind und man im Kampf nicht speichern kann, nervt da sehr - ein Video, so gut es auch gemacht ist, stört, wenn man es zum fünften mal hintereinander durchläuft.
Zu Begin des Spiels muss man Klassen wählen - Es gibt drei Hauptklassen: Kämpfer, Psizauberer und Techniker (Ja, sie heissen im Spiel etwas anders), ausserdem gibt es noch Mischmasche zwischen den Klassen. An sich wäre das nett, aber die meisten Klassen haben nur die Pistole als Waffe, die Maschinenpistole bekommt man ausschliesslich als Kämpfer. Besser gesagt: Man hat zwar immer alle dabei, aber eine Waffe, die nicht in der Klasse dabei ist, schiesst sehr ungenau und schwach, also unbrauchbar. Da die Mitstreiter-Bots in Kämpfen wie gesagt eher unbrauchbar sind, ist es mit Pistole recht schwer. Mit dem Maschinengewehr des Kämpfers hingegen ist das Spiel gut zu spielen. Wer plant, das Spiel mehr als einmal durchzuspielen, sollte also am Anfang die Kämpferklasse nehmen.
Graphik
Die Grafik ist Zeitgemäss (26.09.2008). Manche Abschnitte wirken veraltet, andere wiederum sehen sehr schön aus. Jedoch wurde viel recycled: In den Nebenquests gibt es nur 3 Arten von verschiedenen Gebäuden (generische Mine, Oberflächengebäude 1, Oberflächengebäude 2), die sich andauernd wiederholen.
Ein nettes Detail fand ich, dass die Waffen, die man hat (4, hat jeder dabei, ob er sie benutzen kann oder nicht) bei Waffenwechsel nicht einfach verschwinden, sondern auf dem Rücken verstaut werden.
Sound & Musik
Der Sound ist gut, hackt aber bei mir ein wenig - In einer Bar am Anfang des Spiels (Flux) kommt nur ein Piepen aus meinen Boxen. Meist klappt es aber und hört sich nicht schlecht an. Alles gesprochene ist auch vertont, nichts gibt es nur als Text, wie man es Beispielsweise bei Oblivion hatte. Allgemein ist mir die Masse an Sprachausgaben positiv aufgefallen. Als Beispiel: Jeder der 5 Computer-Mitstreiter kann zu den Storytechnisch wichtigen Gebieten etwas sagen. Bei 5 Mitstreitern, ca. 3 Aussagen pro Gebiet und sicher min. 20 solchen Gebieten kann sich jeder selber ausrechnen, wie lange die da Aufnehmen mussten.
Story
Die Story ist interessant und hat auch eine grosse Wendung drin, Mir persönlich hätte sie etwas tiefer sein können - Man könnte wohl die ganze Story in 4-5 Sätzen wiedergeben. Dafür gibt es innerhalb der Mainquests mehrere Nebenstränge, die mit der Hauptstory an sich nichts zu tun haben und dennoch interessant sind.
Die Hauptquests (und nur die sind storytechnisch relevant) sind relativ wenige - soweit ich mich entsinne waren's nur gerade 5. Diese sind zwar lange, aber ich vermute dennoch, dass man hat das Spiel recht schnell durch hat, wenn man nur die Hauptquests macht. Für diese relativ kurze Zeit ist die Menge an Story, die eingebaut wurde, durchaus gut.
Nicht zur Story gehörende Hintergrundinfos gibt's aber massig. Man bekommt im Spiel eine sich ständig aktualisierende Datenbank mit Hintergrundwissen zu den Technologien (Wieso die Waffen keine Munition brauchen beispielsweise), den Rassen und den Militärtypen. Für Science-Fiction-Liebhaber ist das natürlich toll und die, die es nicht interessiert, können es ignorieren. Schade, dass sie sich nicht auch bei der Story so viel Mühe gaben, wie bei den Inwelt-Faktoiden.
Ab und zu wird man aber auch enttäuscht. Achtung Spoiler: Am Anfang erfährt man beispielsweise, dass eine Matriarchin einer Rasse mit dem Hauptfeind zusammenarbeitet. Später kriegt man diese zu fassen und... nichts. Sie weiss rein gar nichts. Das mag Storytechnisch so gehen, aber es ist recht enttäuschend, eine Stunde lang zu Kämpfen für so gut wie nichts.
Wiederspielbarkeit
Relativ hoch. Zu Beginn des Spiels wählt man wie gesagt Geschlecht, persönliche Hintergrundgeschichte (Auf die im Spiel durchaus eingegangen wird) und Klasse. Während des Spiels kann man noch positive oder negative Gesinnungspunkte sammeln, die einem die Möglichkeit geben, jemanden zu überzeugen oder einzuschüchtern. Ich spielte das Spiel erst mit einem männlichen Infiltrator (Mischung Techniker und Kämpfer, Waffen waren Pistole und Zielgewehr) und war immer der nette - nun mache ich es umgekehrt.
Negatives
Etwas weniger Bugs (Computerspieler, die gegen Wände ballern, Waffen, die überhitzen und sich bis zum neuladen des Spielstandes nicht abkühlen etc) hätten sehr gut getan, aber im Vergleich zu anderen Spielen sind eher Wenige vorhanden. In der Citadel, dem "Hauptplatz" des Spieles, gibt es viele Lifte, die man öfters benutzen muss, diese fahren viel zu lange. Bei einem der kürzeren habe ich 40 Sekunden gezählt, in der man nur im Lift steht. Es werden wohl getarnte Ladebildschirme sein, ausgerichtet auf eher ältere/langsamere Computer.
Etwas, was mich sehr genervt hat, ist die Itembehandlung. Da merkt man sehr gut, dass das Spiel von einer Konsole kam. Man kann maximal 150 Items (Waffen, Waffenmods, Rüstungen, Rüstungsmods) mitschleppen - Warum diese Begrenzung? 150 ist viel zu viel, um als Realismus durchzugehn, aber zuwenig viel, als dass es nicht nervt. Um Items loszuwerden, muss man sie entweder verkaufen (Diese Option hat man aber zu der Zeit, in der die Warnung auftaucht, selten, da man meist in einem Quest ist) oder in Omnigel auflösen. Letzteres dauert aber Ewigkeiten, da man nicht mehrere Items gleichzeitig auflösen oder das wenigstens per Hotkey machen kann, nein, man muss jedes Item einzeln anwählen, "Convert to Omni-Gel" anklicken und dann bei der Bestätigung noch Yes wählen. Danach wird nicht etwa automatisch das danebenliegende Item selektiert, nein, das Beste wird angewählt. Zusammen mit der kleinen Zeitverzögerung, die es hat, bevor man ein neues anwählen kann, löst man oft die besten Items auf. Auch, dass sich die Items dabei manchmal neu anordnen hilft nicht sehr. Sollte die Warnung also einmal kommen, darf man 20 Minuten oder so zum auflösen von Gegenständen einplanen. Das ist das, was mich am Spiel am allermeisten genervt hat.
Die Spielzeit ist relativ kurz, besonders wenn man nur die Hauptquests beachtet. Gesamthaft ist es, je nach Spielart, wohl bei ca. 10 Stunden anzusiedeln. Das scheint Heutzutage aber leider die Norm zu sein :)
Ein nicht direkt zum Spiel gehörender Punkt, der hier dennoch angesprochen werden muss, ist der Kopierschutz. Es ist eine Onlineaktivierung nötig. Ich empfinde sowas als eine Frechheit - "Raubkopierer" stört so etwas sowieso nicht, aber zahlende Kunden werden Schickaniert und können das Spiel nicht mehr spielen, sobald sie die Server ausschalten.
Viele geben auch die Fahrten im Mako als Negativpunkt an, das störte mich aber nie sonderlich. In den Mainquests ist das Fahrzeug gut eingebaut und man ist jedesmal froh darum, in den Nebenquests muss man fast immer über Planetenoberflächen Fahren, die zum Teil sehr bergig sind und das Fahren zur qual machen, aber so schlimm fand ich das nun auch wieder nicht.
Fazit
Mass Effect ist ein nettes RPG und eines der besseren Spiele in meiner Sammlung.
Bewertung: 6/10 (Abzug von 2 Punkten durch Kopierschutzsystem, das Spiel selber wäre 8/10)