Albion
Inhaltsverzeichnis
Gameplay
Grafik
Sound & Musik
Story
Wiederspielbarkeit
Fazit
Tipps
Gameplay/Allgemeines
Albion ist ein RPG aus dem Jahre 1995, das im Jahre 2230 spielt. Die Hauptperson ist Tom Discoll, dessen Namen etwas seltsam ist, wenn man bedenkt, dass das Spiel erst auf Deutsch herauskam und erst später auf Englisch übersetzt wurde. Er ist ein Pilot und am Anfang des Spieles auf der Toronto, einem riesigen Interstellar-Raumschiff mit Kurs auf einen Rohstoffreichen Wüstenplaneten, stationiert. Als er bei allmählicher Annäherung an den Planeten mit dem Wissenschaftler Rainer Hofstedt per Shuttle eine Vorauserkundung machen will und abstürzt, merkt er, dass da etwas nicht stimmen kann - der Wüstenplanet ist ein blühendes Paradies!
Der Jungel des Kontinents Nakiridaani
Das Spiel ist vom System her an sich ein altbekanntes RPG mit einer Besonderheit, die ich bisher noch in keinem Spiel sah: Während die Innenräume, die Weltkarte und ein paar Dörfer und Dungeons aus der klassischen isometrischen Vogelperspektive zu betrachten sind, sind die meisten Dungeons und die grösseren Städte in Pseudo-3D gehalten. Dies ist eine interessante Idee, jedoch bringt sie auch Probleme, siehe dazu weiter unten bei Steuerung und Grafik.
Das Kampfsystem von Albion ist Rundenbasiert. Vor jeder Runde wählt man aus, was jedes Gruppenmitglied tun soll (Heil- und Manatränke benutzen kann man zum Glück zwischen den Runden), also ob es angreifen, zaubern, sich auf dem schachbrettartigen Schlachtfeld bewegen oder flüchten soll. Ja, trotz dem, dass das Spiel in der Zukunft spielt, bleibt es den RPG-Grundkonzepten treu, soll heissen, wie in anderen RPGs kämpft man nicht mit Laserkanonen, sondern mit Schwert und Bogen und, natürlich, Magie. Die Magie ist hier weit ausbaubar. Je öfter ein Spruch benutzt wird, desto stärker wird er. Als Beispiel der wohl nützlichste Spruch des ganzen Spieles, "Frostlawine". Ganz am Anfang friert der Spruch nur die schwächsten Gegner für eine Runde ein und macht ihnen einen einzigen Schadenspunkt. Voll ausgebaut jedoch friert er alle Gegner eines Kampfes für 3 Runden ein und gibt ihnen zusätzlich 27 Schadenspunkte. Sollte ein Spruch also am Anfang ziemlich enttäuschend wirken für die grosse Menge an Mana, die er verbraucht, lohnt es sich, ihn weiter auszubauen. Leider geizt das Spiel mit Erklärungen - was welcher Spruch wirklich tut muss man selber rausfinden. Bis zum Ende des Spiels wusste ich nicht, was manche Zauber, wie beispielsweise "Kartensicht", tun sollten.
An solchen Gruppenmitgliedern kann man 6 auf's mal mitnehmen, Gesamt gibt es, soweit ich mich erinnere, deren 9. Manche von ihnen gehören der Einheimischen Rasse an, den Iskai. Das sind anthropomorphe Katzenwesen, die gerne nackig rumspringen und grösser sowie schneller als Menschen sind, dafür nicht so stark. Mit anderen RPGs verglichen könnte man wohl sagen, dass sie die Elfen sind und die Menschen sind die Zwerge.
Eine Iskai
Etwas enttäuscht hat mich die geringe Anzahl an benutzbaren Gegenständen. Zwar kann man alles aufnehmen, von Bürsten bis zu Geschirr, aber tun kann man damit gar nichts, nicht mal verkaufen. Die einzigen Benutzbaren Gegenstände sind Waffen, Ausrüstung und Tränke. Bei diesen fehlt die für RPGs sehr wichtige Angabe vom Basis-Verkaufspreis genau so wie eine brauchbare Beschreibung - ob der türkise oder der blaue Heiltrank besser ist oder was für Statsänderungen ein Ausrüstungsteil verursacht, muss man durch ausprobieren herausfinden. Ebenso mit magischen Ausrüstungsgegenständen. Diese kann man zwar analysieren lassen, aber erstens ist das unverschämt teuer und zweitens gibt es im ganzen Spiel gerademal 2 Personen, die das können. Zum Glück kenne ich einen Albion-Experten, der das Spiel so sehr auswendig kennt, dass ich ihm nur den Namen des Items sagen musste und er konnte mir sagen, welche Sprüche drauf sind und wie es sich auf die Stats auswirkt. Danke, Thalion ;)
Wie in wohl jedem RPG hat man auch viel zu wenig Tragekraft. Besonders übel ist das, weil sowohl Rationen (2 pro Person braucht man davon, um zu Rasten) als auch das Geld ein Gewicht haben, erstere sogar recht viel. Gegen Ende des Spiels konnte ich in einem Dungeon sehr viele Bolzenwerfer (eine teure Armbrustart) ergattern, als ich die aber Verkaufte, musste ich merken, dass das Geld, das ich dafür bekam, mehr wog als die Bolzenwerfer selbst! Da das Spiel auch eine Grenze von ~3200 Gold pro Person hat, konnte ich meinem "Lastesel" nur so viel Geld aufhalsen und musste den grössten restlichen Teil wegwerfen! Wenigstens bietet das Spiel, anders als die meisten RPGs, eine Möglichkeit, die Tragkraft enorm zu steigern: Man kann im Spiel mehrere "Kraftamulette" finden, die einem Gruppenmitglied eine Tragekraft von ~100 KG geben, was meist mehr als ausreichend ist.
Geringe Tragekraft
Als jemand von Morrowind mit wirklich ausserordentlich guten In-Game-Büchern Verwöhnten traf es mich besonders, dass die vielen Bücher, Notizzettel, Schriften etc. allesamt nicht lesbar waren. Man hat zwar den Menüpunkt "Lesen", jedoch sagt einem Tom dann nur, dass der Text nicht interessant sei. Danke Tom. Die einzigen lesbaren Schriftstücke sind solche, die für die Quest wichtig sind und selbst bei diesen kriegt man oft nur eine Zusammenfassung statt dem echten Text.
Sozusagen als Buchersatz kann man aber sehr viele Informationen aus den Gesprächspartnern herausholen, Informationen über Magie, Anatomie, die Gesellschaft, die politische Struktur und vieles mehr. Manchmal ist es erstaunlich, wie weit diese "Nebeninfos" gehen, so kann man sich beispielsweise erklären lassen, wofür das Organ "Trii" der Iskai ist, wie ihre Art der Reinkarnation funktioniert, wieso sie alle Halbnackt rumrennen und so weiter. Auch Religionsthemen werden sehr ausladend Besprochen. Ich hätte diese Infos lieber in die vielen Bücher gepackt ;)
Die Steuerung ist in den 2D-Bereichen ziemlich simpel, man steuert mit Maus oder Tastatur und mit Rechtsklick kann man Gegenstände in der Nähe untersuchen oder manipulieren. Der 3D-Bereich jedoch.. Das Spiel kam vor den meisten Shootern und vor allen mir bekannten 3D-Action-RPGs raus und das merkt man leider an der Steuerung in diesen 3D-Abschnitten. Anstatt die heutzutage zum Standard gewordene WASD-Steuerung mit Maus für Kamerabewegung hat das Spiel eine umständliche Steuerung über die Cursortasten, ohne Mausblick und ohne Seitwärtslaufen (strafen). Mit der Zeit gewöhnt man sich da aber dran.
Beispiel für 2D-Bereiche
Ärgerliche Punkte sind im Spiel sonst eher selten - Die Zeit, bis die Leute wieder müde werden, um Rasten zu können, dauert zu lange, bei einer Quest muss man das Gesprächsthema manuell eingeben, was sonst nirgends im ganzen Spiel nötig ist, die gespeicherten Spielstände haben keine Zeitangabe, Fernkämpfer zielen ein Feld zu weit, wenn man die Party vorrückt (um den Nahkämpfern eine Chance zu geben), was man manuell anpassen muss und ab und zu gibt es einen kleinen Kontinuitätsfehler, aber alles in allem nichts besonders Erwähnenswertes.
Der Schwierigkeitsgrad ist durchwegs in Ordnung. Der erste Kampf ist unglaublich schwer, wenn man unvorbereitet hineinkommt, was man beim ersten mal bestimmt tut, und erweckt den Eindruck, dass der Schwierigkeitsgrad zu hoch sei, jedoch ist das ein Trugschluss. Sobald man die schon erwähnte Frostlawine hat, kommt es einem teilweise schon fast zu leicht vor.
Grafik
Die Grafik ist inzwischen natürlich heillos veraltet, jedoch finde ich sie noch ganz hübsch. Es hat öfters mal ein paar nette Details und meist fällt einem gar nicht auf, dass das Spiel eine Auflösung von gerademal 360x240 Pixeln hat. Wo einem das aber leider erstmal ganz gewaltig auffällt, ist in den 3D-Gebieten, da man da an manche Personen und Gegenstände so nah herangehen kann, dass ein Pixel etwa 10 Quadratzentimeter gross ist. Dies kann man dem Spiel aber nicht unbedingt negativ anrechnen, denn zu der damaligen Zeit war es nicht besser möglich.
Die schöne Stadt Jirinaar
Albion hat ein paar nette grafische Spielereien drin, beispielsweise wird es in der Nacht wirklich dunkel und die Iskai sehen in den Höhlen besser (weiter) als die Menschen. Das mit der Nachtfinsternis haben sie aber leicht übertrieben, denn nach 23 Uhr kann man nicht mal mehr erraten, wo der Weg durchging, was sehr ärgerlich sein kann. Auch ist die Sichtweite in Höhlen selbst mit Iskai noch zu niedrig, zusammen mit der ungewohnten Steuerung viel es mir sehr schwer, mich in den Höhlen zu Orientieren, ohne alle 3 Sekunden die automatische Karte zu öffnen.
Sound & Musik
Die Musik ist in Ordnung, wenn auch manchmal etwas zu repetativ; mir persönlich ging das pseudokeltische Gedudel in manchen Menschengebäuden schnell auf die Nerven. Die Umgebungsgeräusche sind zum Teil recht effektvoll - wenn man plötzlich das Gebrüll irgendeines wilden Tieres hört, kann man schon zusammenzucken.
Story
Tom stürzt wie schon zu Beginn geschrieben mit seinem Shuttle ab und merkt, dass der Wüstenplanet keiner ist. In der Story geht's nun darum, den Landeplatz der Toronto zu finden und zu verhindern, dass der ganze Planet auf einmal abgebaut wird. das Hauptquest ist mehr oder weniger eine Abfolge von nicht direkt verbundenen Nebenquests, meist, um auf den nächsten Kontinent zu kommen. Je nach Sichtweise hat man einen langen Hauptquest, mehrere kleine Hauptquests oder einen sehr kurzen Hauptquest und eine Ansammlung von Nebenquests - wie man das sehen will, ist jedem selbst überlassen. Jedoch, egal, wie man es sieht, den Mainquest durchzuspielen benötigt viele viele Stunden Zeit, genug zu tun hat man also.
Wiederspielbarkeit
Eher niedrig. Das Spiel dauert beinahe zu lange, als dass man es so bald wieder spielen würde.
Fazit
Albion ist etwas seltsam. Während des Spielens machte es Spass, danach jedoch brauchte es immer wieder einige Überwindung, um weiterzuspielen, warum kann ich nicht sagen. Abgesehen davon ist es aber wirklich ein gutes Spiel, das eine tolle Story und interessante Charaktere hat und einem lange Spass machen kann.
Bewertung: 8/10
Tipps
Ein paar Tipps/Starthilfen:
Wenn man ganz am Anfang bei den Iskai aufwacht, sollte man zum Trainer in der Stadt gehen und Nahkampf trainieren, bevor man in den Keller geht.
Wenn einem in der ersten Stadt gesagt wird, dass man in x Stunden (oder waren es Tage?) zum Rathaus soll, sollte man alle paar Minuten speichern. Sobald diese Zeit abgelaufen ist, gibt es nämlich, nach ein paar Storysequenzen, einen Bug, der das Weiterspielen verhindert. Um ihn zu beheben, muss man in der Dosbox-Configdatei den "CPU cycles"-Wert auf ca. 3000 setzen und einen Spielstand vor den Storyabschnitten laden, jedoch wird dann alles sehr langsam werden. Sobald man über die Problemstelle hinaus ist, kann man wieder Speichern und die Config wieder zurückanpassen.
Bevor man auf die zweite Insel weiterzieht, sollte man Sira hochleveln, denn sie kann im Zaubereigebäude all ihre Zaubersprüche für Lau bekommen, wenn ihr Level stimmt
Siras Lichtzauber so lange hexen, bis er auf der höchsten Stufe ist, spart einem durch das Spiel durch sehr viele Fackeln
Da es für 2D-Gebiete keine Karte gibt, obwohl sie sehr gross sein können, muss man ein wenig im Internet suchen. Karten für alle 2D-Bereiche ausser den Kontinenten an sich sind hier zu finden.
Wem das Spiel zu schwer ist: Ich habe einmal aus Langeweile einen Savegameeditor dafür gemacht (den ich selbst nie benutzt habe)
Kommentare
#2 Thalion schrieb am 15.03.2022 23:19 (CET):
discord is prima! guck auf das vor dem at bei der mail für benachrichtigung, das mein discord dings :)
#0 Thalion schrieb am 14.03.2022 09:14 (CET):
uh nice noch jemand der albion noch kennt!
btw. bissu eigentlich iwie chattechnisch noch erreichbar? icq ja lang tot^^"
#1 Klaue schrieb am 15.03.2022 00:21 (CET):
Noch kennen tu ich es schon, dieses Review hab ich aber vor.. 8-10 Jahren oder so geschrieben :D
Etwa so lange ist es auch her seit ich es spielte, hmm..
Falls du's nicht gemerkt hast, du bist Namentlich erwähnt
Ich wär auf Telegram und Discord. Das dumme ist, dass ich die Namen nicht unbedingt veröffentlichen will (Naja, auf TG isses der Offensichtliche) und zumindest TG keine sonderlich gute Personensuche hat ^^