Star Trek Elite Force II
Inhaltsverzeichnis
Gameplay
Grafik
Sound & Musik
Story
Wiederspielbarkeit
Fazit
Gameplay/Allgemeines
Star Trek Elite Force II ist ein First-Person-Shooter, der, wie der Titel schon sagt, im Star-Trek-Universum spielt. Man selbst ist Lt. Alex Munro, der Leiter des sogenannten Hazard-Teams. Dieses Kampfteam für gefährliche Einsätze entstand auf dem Raumschiff Voyager im Delta-Quadranten, wo wohl der erste Teil, den ich leider nicht habe, spielte, aber gleich am Anfang des Spiels nach der ersten kurzen Mission kehrt man in den Alpha-Quadranten (Dort, wo alle Star-Trek-Serien ausser Voyager stationiert sind) zurück und ist den Rest des Spiels auf der Enterprise unter Captain Picard stationiert. Zwischen den Missionen kann man dann auch recht eingeschränkt dieses berühmte Raumschiff erforschen.
Im Spiel kämpft man meist gegen sogenannte Exomorphe, Viecher mit Exoskeletten einer Grösse, die sie in der echten Welt in sich selbst zusammenstürzen lassen würde, da die Masse bei Verdoppelung der Grösse vervierfacht wird, wodurch Exoskelette nicht mehr genug Tragkraft bieten. Aber das nur so nebenbei, schliesslich ist es Science-Fiction, da geht sowas und im Notfall kann man die Polarität ja noch umkehren!
Um diese Exomorphe zu zerstückeln, wie sich das gehört, hat man eine relativ grosse Auswahl an Waffen. Vom Standard-Sternenflotten-Phaser, die munitionslose bzw. selbstregenerierende Standardwaffe, die erfreulich stark ist, auch wenn der Energievorrat schnell erschöpft ist und das wiederaufladen lange dauert, über die in keinem Shooter fehlende Shotgun (auf Energiebasis!) bis hin zu einem Raketenwerfer und einer BFG (Deren Namen im Spiel mir entfallen ist). Auch einen Tricorder hat man, den man benutzen kann, um Computerterminals zu "hacken". Bei manchen davon besteht das aus einem von zwei Minispielchen, bei anderen geht das automatisch. Mit ihm kann man auch in andere Sichtmodi schalten: "Strukturelle Integrität", was anzeigt, ob etwas kaputtgeschossen werden kann, "Gas", was unsichtbares Giftgas sichtbar macht, damit man weiss, woher es kommt, und "Laserfallen", um ebendiese sichtbar zu machen. Dummerweise kann der Spieler, anders als so ziemlich jede Star-Trek-Figur, den Phaser (oder eine andere Waffe, aber der einhändige Phaser hätte sich gut geeignet) und den Tricorder nicht gleichzeitig halten. Das Spiel nutzt diese Schwäche glücklicherweise nicht für einen künstlich hohen Schwierigkeitsgrad aus (siehe Doom 3), was sie nicht so schlimm macht.
Der Phaser im starken Feuermodus
Während des Spiels kann man in den Levels Verstecke und "Schiffe" (kleine goldene Enterprise-Statuetten) finden. Gesamt sind 85 solcher Schiffe vorhanden, 70 muss man finden, um alle Bonuslevels freizuspielen. Diese Schiffe sind aber meist so versteckt, dass man sie ohne eine Lösung oder so nicht finden kann. Selbst wenn man jedes Level sehr gründlich durchsucht, hat man am Ende nur etwa 50 Schiffe. Viel verpasst man dadurch aber nicht: Diese Bonsulevels sind kurz und nicht sonderlich gut. Nur eines ist für Fans interessant, es besteht aus einem Raum mit Konzeptzeichnungen an den Wänden. Die Verstecke aufzusuchen, wenn man sie denn finden kann, lohnt sich dennoch: In 2 von ihnen (die nicht allzusehr versteckt sind) kann man eine Bonuswaffe finden, die man dann in allen anderen Missionen dabeihaben darf. Bei manchen, wenn auch wenigen von ihnen sind auch lustige Eastereggs versteckt. Verraten will ich davon nur eines, das wohl unspektakulärste von ihnen: Findet man es, kann man sozusagen hinter die Bühne in einen mit Sperrholzplatten abgedeckten Bereich gehen, in dem eine Star-Trek-Waschmaschine samt Trockner steht.
Das Waschmaschinen-Easteregg
Das grösste Manko an Elite Force II ist, dass es sich nicht so spielt wie ein Star-Trek-Spiel. Sicher, zwischen den Missionen ist man auf der Enterprise. Sicher, die Lebensanzeige ist im LCARS-Stil gehalten. Sicher, man hat Phaser und Tricorder. Aber die meiste zeit im Spiel würdigt man den Phaser keines Blickes und in 95% des Spiels kämpft man gegen diese Exomorphe oder gegen in den Trek-Serien nicht auftauchende Rassen. Meist hat man das Gefühl, ein Standard-Science-Fiction-Spiel zu spielen, nur sehr selten wird man daran erinnert, dass das ja Star Trek ist. Das ist nicht direkt etwas schlechtes, aber etwas enttäuschend ist es schon. Auch fehlt die typische Star-Trek-Musik, was mir besonders an einer Stelle auffiel: Einmal Kämpft man in einer Art Arena mit einem klingonischen Bat'leth gegen einen einzelnen Gegner. Was hätte da besser gepasst als die Kampfmusik, die Kirk so oft begleitete? Stattdessen bekommt man generische Musik, wie sie in so ziemlich jedem Shooter hätte vorkommen können.
Andere Probleme sind eher gering:
Der Ladebildschirm, der eine Missionszusammenfassung enthält, verschwindet auf modernen Computern so schnell, dass man von dieser Beschreibung etwa einen Satz lesen kann.
Die Waffen sind nicht nach Munitionstyp geordnet. Es gibt drei Munitionstypen: Energie der Sternenflotte, Energie der Idryl, Munition der Sternenflotte. Nun sind die Waffen aber nicht danach geordnet, sondern nach Typ der Waffe (auf der Taste 2 liegt beispielsweise die Shotgun und das Maschinengewehr, auf Taste 5 Raketenwerfer, Granatwerfer und BFG). An sich wäre das so auch in Ordnung, jedoch ist es so schwer, den Überblick zu behalten, für welche Waffen man noch Munition hat. Raketenwerfer und Granatwerfer benutzen Sternenflottenmunition, die BFG jedoch benutzt Sternenflotten-Energie. Man hätte das leicht durch ein "Wir haben die Waffe auf Standard-Sternenflottenmunition umgerüstet" oder so lösen können.
Manchmal beginnt man die Missionen mit beinahe leeren Schilden oder nur wenig Munition. Man sollte meinen, man hätte die vor dem Einsatz auf der Enterprise aufladen können... Besonders bedauerlich ist das in der finalen Mission, die beginnt man sehr unterbestückt. Picard muss Schotte sein...
Wie lange bräuchte jemand, der unvorbelastet diesen Screenshot sieht, um zu erkennen, dass das aus Star Trek ist?
Der Schwierigkeitsgrad von Elite Force 2 ist alles in allem in Ordnung. Ganz am Anfang, in der ersten Mission, überrascht es einem vielleicht ein wenig, wie schwer das Spiel ist, aber da kommt die Schwierigkeit eher von der Zeitbegrenzung und eine solche hat man die meiste Zeit nicht. Nur einmal ist mir eine Schwierigkeitsgradspitze aufgefallen: Spät in einer der letzten Missionen trifft man auf einen Exomorph mit der Bezeichnung "Commander", der fliegt, kräftig austeilt und beinahe unkapputbar ist. Er ist dort als Zwischenboss drin und recht schwer zu besiegen. Später, auf dem Weg zum Endgegner, begegnet man ihm nochmal, in einer winzigen Höhle, die Ausweichen sehr schwer macht und den Einsatz der BFG verunmöglicht. Dieser Kampf war mit Abstand der schwerste im Spiel - der eigentliche Endgegner war vergleichsweise einfach.
Grafik
Die Grafik ist ganz in Ordnung für seine Zeit. Nur hin und wieder fällt sie einem negativ auf. In den Optionen kann man als Schattentyp "Schablonenschatten" anwählen, das Spiel kommt damit aber überhauptnicht zurecht. Ist es aktiviert, hat man in Zwischensequenzen unsinnige tiefschwarze Schatten, die zufällige Teile des Gesichts verdecken, man hat durch Wände gehende Schatten, man hat beim Liftfahren (da der bewegte Lift wohl lichtdurchlässig ist oder so) fliegende Schatten und so weiter. Wenn ein Spiel mit Schablonenschatten nicht umgehen kann, warum wird es dann im Grafikmenü zur Auswahl gegeben?
Sachen, die einem positiv auffallen hat es natürlich auch. So hat man am Anfang des Spiels einen Voyager-Tricorder, sobald man auf der Enterprise ist einen der Ihren und in einer speziellen verdeckten Mission einen romulanischen. An seiner Funktionsweise ändert das nichts, es ist nur ein nettes graphisches Detail.
Tolle Anwendung von Halbtransparenz
Sound & Musik
Die Musik ist in Ordnung, aber wie schon oben gesagt, ist es generische Shootermusik, keine Star-Trek-Musik, was Schade ist.
Die Übersetzung in's Deutsche ist gut gelungen, aber man merkt, dass die Deutschen Sprecher nur ablesen - die Betonungen sind oft völlig falsch.
Story
Die Story dreht sich um die Exomorphe, die das Raumschiff "Dallas" angegriffen haben. Woher kamen sie, wer hat sie geschickt? Diesen Fragen geht man im Spiel nach. Die Story ist nicht die beste, die ich je gesehen habe, aber sie hat ein paar interessante Twists und gehört darum im Shootergenre zu den besseren.
Ab und zu fallen einem aber ein paar Fehler auf. In einer Zwischensequenz sieht man beispielsweise, dass die Enterprise für eine Teleportation die Schilde senken musste und gleich darauf angegriffen wurde. Der Angriff dauerte gut und gerne eine halbe Minute, ohne dass es jemandem auf der Enterprise in den Sinn kam, die Schilde wieder zu aktivieren. Kurz darauf enterten Gegner das Schiff und wollten den Warpkern in die Luft sprengen. Nachdem man das verhindert hatte, bedrohen die Gegner Picard, welcher sagt, dass er die Enterprise lieber in die Luft sprengen würde, statt sie zu übergeben. Daraufhin Hacken die Gegner den Computer, um die Selbstzerstörung zu verhindern. Sie wollen die Enterprise also erst in die Luft jagen und dann, gleich darauf, dasselbe Verhindern..
Wiederspielbarkeit
Normal-Hoch. Je nachdem, ob man es für die Verstecke/Schiffe nochmal spielen will.
Fazit
Elite Force 2 ist ein gutes FPS-Spiel, aber irgendetwas fehlt ihm, um zu den Besten zu gehören. Es machte Spass beim spielen, bot Abwechslung, die Story ist auch nicht schlecht. Hätte es das gewisse Extra noch, könnte es mit den besten Shootern mithalten, aber so bleibt es leider nur überdurchschnittlich.
Bewertung: 7.5/10