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Sega Mega Drive

Doukutsu Monogatari (Cave Story)

25.11.2009



Inhaltsverzeichnis

Gameplay
Grafik
Sound & Musik
Story
Wiederspielbarkeit
Fazit

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Gameplay/Allgemeines

Huzzah!

Doukutsu Monogatari, Auf Englisch Cave Story (wie ich es von nun an nennen werde), ist ein Jump'n'Run, das von einer einzigen Person erbaut wurde und gratis zu haben ist. Pixel, wie sich der Autor nennt, hat für dieses Spiel 5 Jahre gearbeitet und das merkt man. Man spielt einen Androiden namens " (Quote), jedoch weiss man das ganz am Anfang noch nicht. Die meiste Zeit des Spieles bewegt man sich in Höhlen, deshalb der Name. Herunterladen tut man es am besten auf der inofiziellen englischen Seite, die neben den Downloads auch noch massig andere Informationen hat und eines Blickes Wert ist.

Das erste, was einem im Spiel auffällt, ist die schlechte Steuerung. Nicht, dass es verzögern würde oder so, nein, an sich klappt sie super. Leider klappt sie nur super auf QWERTY-Tastaturen, wie sie die Amerikaner beispielsweise haben, nicht jedoch auf QWERTZ-Tastaturen, wie man sie bei uns hat. Anders gesagt: Springen und schiessen ist auf den Tasten Z resp. X und es gibt keine Möglichkeit, das zu ändern. Dies verursacht eine ziemliche Fingerverrenkung. Waffenwechseln macht das nur umso komplizierter, denn das ist auf den Tasten A und S (und Inventar/Karte auf Q und W), die man durch die Verrenkung nur schwer erreichen kann. Windowsbenutzer haben da ev. eine Chance: Es gibt ein Programm namens GRebind, das angeblich eine Tastenneubelegung hinkriegt, jedoch klappt das nicht für die Linux-Version, weshalb ich es nicht ausprobieren konnte. Nunja, nach gewisser Spielzeit gewöhnt man sich an die Tasten und nur das Waffenwechseln bereitet noch Probleme.


Grasstown (Bild von pixelartgames.com)

Anders als in den meisten berühmten klassischen Jump'n'Runs (wie Mario oder Sonic) springt man den Gegnern aber nicht auf den Kopf, wenigstens nicht, wenn man am Leben bleiben will. Dafür hat man eine recht grosse Auswahl an Waffen, die fast alle für einen bestimmten Zweck vorgesehen sind. So folgt der Feuerball beispielsweise dem Boden und kann so Gegner, die Talwärts von einem sitzen, bequem angreifen. Der Bubbler hingegen umgibt den Spieler mit einem Schutzschild aus Blasen, die zerstörbare Geschosse und kleinere Gegner abwehren. Jedoch sind die meisten Waffen auf Grundstufe relativ nutzlos. Um sie zu verbessern, muss man kleine goldene Dreiecke, die vernichtete Gegner hinterlassen, aufsammeln. Jede Waffe ist so zwei mal aufrüstbar. Um wieder ein Beispiel zu bringen, nehmen wir nochmal den Bubbler. Dieser ist auf Stufe 1 so nutzlos, das wohl manche Spieler ihn nie aufrüsten - er schiesst eine einzelne Luftblase, die nur ein paar Zentimeter fliegt und gerademal einen Punkt Schaden ausrichtet. Auf Stufe zwei ist es sozusagen ein Luftblasen-Maschinengewehr und macht schon um einiges mehr Schaden. Auf Stufe 3 dann bildet es den Schutzschild, wobei diese Schutzschildblasen nach gewisser Zeit Platzen und einen Schuss in Blickrichtung abschiessen. Lässt man die Feuertaste los, platzen alle gleichzeitig und so fliegen ca. 20 Schüsse gen Gegner, die doch reichlich austeilen können. Ähnlich sieht es mit den meisten Waffen aus: Stufe 1 ziemlich nutzlos, Stufe 3 ist yay. Das Problem ist nur: Wird man getroffen, verliert man wieder reichlich Erfahrungspunkte und die Waffe kann so in einem heftigen Kampf auch gerne mal wieder auf Stufe 1 zurückfallen.


Der Bubbler

Die Gegner in Cave Story sind mannigfaltig und meist auch recht passend. Mir fällt auf Anhieb kein Spiel ein, dass einen süsseren Gegner als die Zombie-Drachen von Cave Story hat. Besonders schön: Von einem Gegner trifft man 3 Evolutionsstufen. Erst ist er nur ein hüpfender Blob, dann ein fliegender Blob und schlussendlich ein Blob, der Hoch in die Luft fliegt und Projektile auf einen schiesst. Bei jedem neuen betreten eines Levels sind alle Gegner wieder da - das trifft auch zu, wenn man innerhalb des Levels in ein Gebäude rein- und wieder rausgeht. Dies erscheint im ersten Moment als störend, es ist aber dadurch gerechtfertigt, dass man so seine Waffen oder sein Leben wieder aufstocken kann.

Das Spiel hat insgesamt 9 Hauptlevel, wobei eines davon eine abgeänderte Version von einem anderen ist. Je nachdem, wie schnell man ist, kann man pro Level ca. 30-60 Minuten rechnen, das Spiel bringt also massig Spielzeit (für ein Freeware-Spiel). Der schnellste Speedrun, den ich gefunden habe, ist ein Low% (nur nötige Items, keine Zusatzleben o.ä.) Good (Gutes Ende) mit fünf Viertelstunden. Zum Vergleich Morrowind: 7 Minuten 30 Sekunden (Wobei das natürlich ein unfairer Vergleich ist, ich weiss).

Der Schwierigkeitsgrad des Spieles ist meist etwas über dem, was man als "Normal" bezeichnen würde: Fordernd, aber dennoch nicht frustrierend. Ab und an hat es aber plötzliche Schwierigkeitsgradspitzen, bei denen das Spiel ziemlich schwer wird. Besonders auffallend ist das bei den beiden Zwischenbossgegnern "Monster X" und "The Core", für die ein normaler Spieler, zu denen ich mich auch zähle, viele Versuche braucht. Auch am Ende des Spiels steigt sie reichlich an - erst kommt ein eher kleines Höhlenlevel, das massig Trickjumps benötigt und für das man sicher min. 4 Versuche braucht und dann der Endgegner, oder, besser gesagt, die 3.5 Endgegner, die man nacheinander bekämpfen muss, ohne dazwischen eine Möglichkeit zum Speichern oder Leben aufbessern zu haben. Will man das Beste der drei möglichen Enden erreichen, muss man (mit den Lebenspunkten, die man nach dem letzten dieser Endbosse hatte) nach einem Speicherpunkt noch durch das sauschwere Bonus Level Of Hell (Ja, der Artikelscreenshot von TVTropes ist eben dieses Level), das keinen einzigen Savepoint, dafür aber einen heftigen Zwischenbossgegner hat, und danach den Echten Wahren Endgegner erledigen. Dieses letzte Level ist aber so verdammt schwer, dass ich persönlich nie weiter als bis zu besagtem Zwischengegner kam, trotz vielen Versuchen.


Einer der leichteren Abschnitte der Hölle

Das Spiel selbst lässt sich auch ohne Hilfe durchspielen, wenn man mit dem schlechten oder normalen Ende zufrieden ist. Will man jedoch das gute Ende oder eine Reihe von Bonusitems (die Waffen Bubbler, Nemesis, Snake und Spur), sind ziemlich absurde Abhängigkeiten zu erfüllen. Die Bubbler ist da noch das weitaus einfachste, man muss nur mit einem Saft, der das löschen von Feuerstellen ermöglicht, in das Mimiga-Dorf (gleich bei Spielbeginn) zurück und das Feuer im Gemeinschaftsgebäude löschen. Die restlichen Waffen werden, der Reihenfolge, wie ich sie aufgezählt habe, immer schwerer zu bekommen und benötigen schon eine Anleitung. Das Gute Ende schlussendlich hat eine solch lange Reihe an Abhängigkeiten, dass man es sogar verpassen kann, wenn man zuvor eine Anleitung gelesen hat, da man manche Punkte vielleicht schon wieder vergessen hat. Ich selbst spielte Cave Story früher schon einmal durch (mit dem Guten Ende) und konnte es aus dem Gedächtnis heraus nicht mehr hinkriegen. Erst im zweitletzten (Normal-)Level fiel es mir wieder ein und da war es schon zu spät. Um nicht nochmal alles neu durchzuspielen, habe ich die Spieldateien so gehackt, dass eine Türe anstatt an ihren Zielort an den Ort führte, an dem ich etwas vergessen hatte. Ich war ganz schön stolz, als ich das erfolgreich hinkriegte :D
Anders gesagt: Ohne eine Anleitung schon beinahe an den Bildschirm zu tackern, wird man kaum das gute Ende erreichen - und selbst mit dieser Anleitung werden wohl 80-90% der Spieler nicht durch das Bonus Level Of Hell kommen. Ich würde jedem empfehlen, das Spiel erstmal normal (Ohne Snake oder Spur, ohne "gutes Ende") durchzuspielen - denn für alle diese Zusatzitems ist es neben vielem anderen nötig, eine extrem nützliche Waffe zurückzulassen, was man beim ersten Spielen meiner Meinung nach auf keinen Fall tun sollte, jedoch ist das Bonus Level Of Hell ohne die Spur noch unschaffbarer, als es normalerweise wäre. Also: Einmal normal durchspielen, dann nochmals mit Spur auf das gute Ende hinarbeiten.
Wenn ihr zu faul seit, ein zweites mal durchzuspielen, könnt ihr mein Savegame (gleich vor dem Höllenlevel, mit Spur und Nemesis) benutzen: Profile.zip
In dasselbe Zip habe ich noch ein gehacktes Savegame getan, mit dem man OVER 9000!!! Lebenspunkte hat - nur, damit auch Normalsterbliche das gute Ende sehen dürfen (Nicht das Life Capsule aufnehmen!). Benutzen auf eigene Gefahr.

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Grafik

Die Grafik ist Pixel Art. Das ist heutzutage heillos veraltet und das war es auch schon, als das Spiel 2004 vollendet wurde. Wäre dies ein Kaufspiel, dann würde das einen Wertungsabzug geben, jedoch bei einem Freewarespiel nicht - dem Spielspass schaden tut die Grafik nämlich nicht. Für Pixelgrafik ist es jedoch recht gut gelungen.


Der pilzverseuchte Friedhof (Screenshot von insendai.wordpress.com)

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Sound & Musik

Wie das Spiel an sich ist auch die gesamte Musik von Pixel, dem Entwickler, selbst komponiert. Sie ist, wie es sich für Hintergrundmusik gehört, nett anzuhören, aber sie drängt sich nicht auf. Sie ist im Vergleich zu den normalen Sounds aber ein wenig zu laut für meinen Geschmack.

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Story

Bei der Story kann Cave Story caven ääh punkten. Sie ist sehr gut gelungen und umfasst mehr als nur das aktuelle Spielgeschehen.

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Wiederspielbarkeit

Mittel-Hoch. Nach einem normalen durchspielen will man natürlich noch das gute Ende bekommen oder schlicht andere Waffen ausprobieren. Durch die Spieldauer jedoch kann man es nicht "gerade eben" nochmals spielen - auch wenn es sich lohnte. Das Spiel ist ausserdem vollgestopft mit kleinen Easter Eggs (wie den Schlüpfern des weiblichen Androiden { (Curly Brace), die in ihrem Haus versteckt sind - man weiss ja, wie gerne Japaner gebrauchte Unterwäsche haben), die man bei einem zweiten durchspielen noch entdecken könnte.

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Fazit

Cave Story ist ein Exzellentes Freewaregame und kann mit kommerziellen Jump'n'Run-Klassikern wie Sonic mithalten. Ich würde hier eine unbedingte Kaufempfehlung herausgeben, aber das ist ja das tolle: Kaufen muss man es nicht!
Einzig die wirren Abhängigkeiten, das Fingerwurschteln auf unseren Tastaturen und der viel zu harte Schwierigkeitsgrad im Bonuslevel sind Dämpfer, die den Spielgenuss einschränken.

Bewertung: 8/10

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Kommentare

#3 Joshi schrieb am 17.05.2012 20:31 (CET):
Das mit der ungünstig liegenden Jump-Taste lässt sich einfach regeln indem man Alt+Shift drückt, also zur Englischen tastatur wechselt =D

#2 Wunderknabe schrieb am 09.10.2011 12:46 (CET):
Da muss ich dir aber arg widersprechen! Cave Story oder auch Doukutsu ist einsame Spitze und wenn Studio Pixel durch dieses Game den Sprung schafft - ist das noch besser.

Spielemacher (sei es Designer, Programmierer oder sonstiges) gibt es viele, aber kaum einer hat heute noch Charme.

Mit Cave Story hat er vielen Menschen gezeigt das auch Pixel gestalten viel ausrichten können und das es eben doch auf den Spielspaß und Story ankommt und nicht auf die High End Grafik.

Ich habe mir Cave Story auch für die Wiiware gekauft und zocke es immer noch ;)

Ich werde mir wahrscheinlich sogar einen DS 3D besorgen und Cave Story damit spielen, also werde ich es kaufen. Aus dem simplen Grund das solche Leute unterstützt werden müssen udn da mir das Game mega viel Spaß macht.

Außerdem woltle ich immer schon Professor Layton und Golden Sun 3 spielen :D

Oh und neee bin eher nicht so der Gamer, aber wenn dann richtig :D

#0 Armin schrieb am 03.04.2011 15:57 (CET):
Hey,

gutes Review. Wusstest du schon, dass bald ein neues Cave Story erscheint? Ich meine nicht die Wii-Version. Es wird gerade für den NINTENDO 3DS ein Remake gemacht mit sau guter Grafik usw. (Cave Story 3DS) Ich lade es mir wenn es rauskommt für meinen DS3-Emulator auf den PC runter.

Kannst du ja auch machen, macht bestimmt wieder Spaß. :) Dauert aber wohl noch ein paar Monate bis es rauskommt.

#1 Klaue schrieb am 04.04.2011 08:22 (CET):
Danke für den Hinweis, aber ich weiss nicht recht.. Die Pixelgrafik macht ja unter anderem den Charme von Cavestory aus ;) Der Macher heisst ja nicht umsonst "Pixel"

Da ich keinen 3DS habe und nicht (mehr) zu den Piraten gehöre, werde ich wohl passen :)

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