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Sega Mega Drive

Halo: Kampf um die Zukunft

14.08.2010



Inhaltsverzeichnis

Gameplay
Grafik
Sound & Musik
Story
Wiederspielbarkeit
Fazit

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Gameplay/Allgemeines

Halo ist ein Ego-Shooter. Wenn ihr das bisher nicht wusstet, habt ihr wohl unter einem Stein gelebt. In Halo liegen die Menschen im Krieg mit der "Allianz", einem Zusammenschluss von Alienrassen. Warum man in diesem Krieg ist oder worum es in ihm geht, wird einem nicht gesagt, nur, dass die Allianz die Bösen sind. Auf jeden Fall kommt man am Anfang des Spiels zu der Ringwelt, die den Spielenamen trägt, und da verbringt man auch das ganze Spiel und kämpft später auch gegen die dort "beheimatete" Flood. Man selbst ist der "Master Chief", ein Supersoldat, bei dem alle Menschen schwach werden und Autogramme verlangen, wenn er auftaucht.

Der Chief ist ein Roboter. Fanboys werden mir da widersprechen, aber nach all dem, was man in diesem Spiel erfährt, kann dem fast nur so sein. Beispielsweise hat der Chief einen Schildgenerator, die anderen Menschen aber nicht. Ich könnte mir nur vorstellen, dass das daran liegt, dass die Menschen zu schwach sind, so einen zu tragen - fragt sich nur, warum die Fahrzeuge dann nicht mit einem Schild ausgerüstet sind. Andere Indizien sind, dass man am Anfang des Spiels eine Kalibrierung mitmachen muss, dass man eine AI in's Hirn laden kann, dass manche Marines etwas wie "Oh, ein Mark V" (oder 6 oder so) sagen und dass einer der Gegnertypen immer, wenn er einen sieht, mit jamaikanischem Akzent "Aaaah! Robomaan!" ruft.

Die Kämpfe im Spiel sind meist recht einfach, besonders da sich der Schild automatisch wieder auflädt, ohne dass er irgendwelche Ressourcen benötigen würde. Wieso der Schild damit 10 Sekunden wartet, anstatt dass er gleich lädt, wenn er beschädigt wird, steht in den Sternen. Ich meine, klar, es ist, damit das Spiel nicht noch einfacher wird, aber einen In-Game-Grund dafür scheint's nicht zu geben. Im zweiten Teil des Spiels werden die Kämpfe dann etwas schwieriger, so dass man ab und zu sogar neu laden muss. Bis auf wenige Stellen ist der Schwierigkeitsgrad damit auf normal, was gut ist. Das Spiel präsentiert einem aber immer wieder Abschnitte, die sinnlos schwer sind. Da nimmt man sich beispielsweise mal ein Fluggerät und muss damit durch einen eher niedrigen Tunnel voller Gegner. Das würde noch gehen, da so ein Fluggerät recht stark ist, jedoch stehen in der Höhle auch 3 von Flood besetzte Menschen mit Raketenwerfern (Bis zu dem Punkt hat man im Spiel vielleicht gesamt schon so viele Bazookas gesehen). Eine Rakete reicht aus, um den Banshee abzuschiessen und selbst wenn die Raketen so langsam sind, dass man auf 100 Meter Entfernung vergessen kann, auch nur etwas lahmes wie einen Panzer zu treffen, ist der Tunnel genug niedrig, dass es einem doch trifft. Dass die Höhle so dunkel ist, dass man den Gegner erst sieht, wenn er schon geschossen hat, hilft da nicht. Das brauchte manche Reloads...
Gegen Ende des Spiels gibt dasselbe auf und greift tief in die "Billige Wege, künstliche Schwierigkeit zu erzeugen"-Trickkiste und präsentiert einem endlos respawnende Gegnermassen. Da ich normalerweise keinen Gegner auslasse und nicht weitergehe, bevor nicht alle erledigt sind, dauerte es eine Weile, bis ich kapierte, dass die Gegner nun plötzlich respawnen.
Was mich angenervt hat ist, dass man nur zwei Waffen gleichzeitig tragen darf. Der Chief hat genug Kraft, dass er aus dem Stand 2-3 Meter hoch springen kann, aber eine Waffe, die so winzig ist, dass sie in meiner Hosentasche Platz hätte (der Revolver der Aliens), mitzunehmen, wenn man schon zwei trägt, ist natürlich unmöglich. Besonders wenn man eine Bazooka und ein Snipergewehr an einer Stelle liegen sieht, schmerzt es, nur ein Stück mitnehmen zu können, da sich beide nicht wirklich als Normalkampfwaffe eignen.
Ausserdem haben die Alienwaffen (bis auf den Nadelwerfer) keine Munition, soll heissen, man muss andauernd die aktuelle fallen lassen und die gefundene aufnehmen, um herauszufinden, welche noch mehr im Energiespeicher hat. Eine kleine Angabe der Ladung im Text "E drücken, um Waffe zu Wechseln" hätte ja nicht weh getan.


Einer der Flood

Die Gegner selbst gehen von peinlich bis OK. Da gibt's beispielsweise irgendwelche kleinen Käferaliens mit Cartoonstimme, die so schwach sind, dass man sich selbst bei einer grossen Gruppe von denen nicht wirklich anstrengen muss. Für ein Spiel, das nicht humoristisch aufgezogen ist und eigentlich ernst genommen werden möchte, sind die schon sehr peinlich. Das Gegenteil davon sind riesige Aliens, die wie Gentech-Hulk aussehen, Explosivgeschosse schmeissen und undurchdringbare Schilde (Im Sinne von Metallschilden) tragen, an denen sogar Haftgranaten abprallen. Mein Tipp an die Aliens: Nehmt denen die Schilder weg und pappt sie an eure Gleiter, dann gehen die auch nicht mehr so schnell kaputt. Bei den Flood gibt's eigentlich nur zwei Typen: Suizidquallen, die explodieren, wenn sie einen treffen, und Mutationen von Menschen/Aliens. Die ersteren sind noch peinlicher als die Krabbenaliens, da sie so gut wie keinen Schaden machen. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich mir gar nicht die Mühe gemacht, die Viecher abzuknallen, da das eh Munitionsverschwendung ist. Stattdessen wartet man einfach, bis sie an einem zerplatzt sind, denn selbst 10 von denen vermindern das Schild nur um etwa 50%. Die anthropomorphe Variante ist da schon schlagkräftiger. Sie sind hauptsächlich Nahkämpfer mit einem mächtigen Bumms, manche von ihnen tragen aber auch Waffen, mit denen sie aber so gut wie nichts treffen. So gefährlich ihr Nahkampf, so schlecht ihre Defensive. Ein Schuss aus der Pumpgun und weg sind sie. Leider erstehen manche von ihnen später wieder von den Toten auf, was bedeutet, dass man ihnen ausser der Schrotladung auch noch einen Kolbenschlag in ihr (un)totes Gesicht kredenzen sollte.

Halo hat auch Fahrzeuge, auch wenn man die zu selten benutzen darf, denn selbst wenn sie schlecht zu steuern sind, machen sie immernoch Spass. Da hätte man den Buggy, mit dem man nicht selbst ballern kann, sondern nur ein KI-Kollege, der gerne mal in Wände schiesst, den Panzer, mit dem man selbst schiessen darf und der schön Aua macht, ein Alien-Bodengleiter, dessen Name ich vergessen habe und den Banshee, den Alien-Flieger. Die Kanone bei den Alienfahrzeugen sind recht nutzlos, da sie so brutal streuen, dass man selbst Gegner, die ein paar Meter weg sind, fast nicht treffen kann. Im Banshee benutzte ich deshalb auch nur das Alternativfeuer, ein ballistisches Energiegeschoss (ja, wirklich!), das bei Aufprall explodiert (ja, wirklich!).
Die Steuerung der Fahrzeuge ist recht beschissen. Man steuert sie mit den Vor- und Zurücktasten und der Maus, bei den Gleitern kann man auch leicht strafen, soll heissen, dort entspricht die Steuerung der Zu-Fuss-Steuerung. Dass man sich vielleicht gerne umsehen würde, ohne dass man gleich in Blickrichtung fährt, kam den Entwicklern nicht in den Sinn. Ärgerlich ist das besonders beim Panzer, da man das drehbare Geschützrohr nicht auf einen Gegner ausrichten kann, ohne gleichzeitig auf ihn zuzufahren. Parallel zu den Gegnern fahren und dabei auf sie Schiessen ist nicht, deshalb hat man auch keine Chance, Raketen auszuweichen. Halo kam 2002 auf den PC, zu der Zeit gab es schon Spiele, die das besser machten, wie GTA 3 (wenigstens soweit ich mich an die Steuerung von GTA3 erinnere).


Halo

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Grafik

Die Grafik ist immernoch nett anzusehen, aber das Alter merkt man schon. Besonders die Texturen sehen sehr Verwaschen aus, was irgendwie nicht so wirklich zu den ganz brauchbaren Models passt.
Das Spiel ist an ein paar Stellen etwas zu Dunkel, aber dafür hat man ja die Taschenlampe, oder etwa nicht? Wie kommt es, das in allen Computerspielen die Taschenlampe immer so verflucht schlecht ist, dass sich jeder Hersteller dafür schämen müsste? Ich meine, es ist die Zukunft, man fliegt mit Raumschiffen durch das Weltall, man hat tragbare Schilde und so weiter, aber die Taschenlampe leuchtet immer noch nicht weiter als 5 Meter. Eine alte Öl-Lampe ist stärker als sie.


Ratespiel: Bei welchem Bild ist die Lampe eingeschaltet?

Das Leveldesign ist gammlig und einer der miesesten Punkte von Halo. Am Anfang ist es noch in Ordnung, aber sobald man das erste mal auf die Flood trifft, wird es ziemlich bedauerlich. Die Räume wären gar nicht mal so schlecht gemacht, aber die Designer waren faule Säcke: Immer und immer wieder kommt man in Räume, die exakte Kopien von schon besuchten sind, manchmal kommt derselbe Raum mehrmals hintereinander. Es gibt einen Abschnitt im Spiel, wo man einem fliegenden kleinen Roboter folgen muss. Man kommt an eine grosse Tür, und der Bot sagt "Das ist die erste von 10 Türen", und ja, der Abschnitt zwischen den einzelnen Türen sieht jedesmal genau gleich aus. Zehnmal darf man sich durch die exakt gleichen 3-4 Räume kämpfen. Später hat es einen Stelle, der sogar noch schlimmer ist. Es ist ein Raum-Gang-Raum-Gang-Abschnitt, wo die Räume und Gänge genau dieselben sind. Sobald man sich da durchgewurstelt hat... Darf man denselben Weg nehmen, um wieder raus zu kommen. Das ist schon nicht mehr nur schlecht, das ist peinlich.

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Sound & Musik

Standard. Die Sprecher sind nicht grad die Besten und verhauen die Betonung öfters mal, aber das kennt man ja schon.
Die Quietschestimmen der einen Alienrasse wurde ja schon erwähnt und die fällt einem Quer durch das ganze Spiel auf die Nerven.

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Story

Die Story ist, dass Halo eine Waffe ist und man sie erst erobern und, wenn man rausgefunden hat, was sie eigentlich macht, zerstören will. Am Anfang des Spiels ist die Story gut erzählt, besonders der effektvolle Einstieg hat mir gefallen, aber sobald man die Mitte des Spiels erreicht hat, wird die Story sehr flach und schlecht inszeniert. Die erste Stelle ab der Mitte des Spiels, die ich wieder richtig gut gemacht fand, ist die Flucht ganz am Ende. Zwar ist sie storytechnisch eher nicht erwähnenswert, aber das Rasen gegen die Zeit mit dem Buggy durch Gegnermassen, während links und rechts alles explodiert, war sehr gut gemacht.
Hintergrundinformationen bekommt man durch das ganze Spiel durch keine. Was die Flood genau sind, warum zwischen den Menschen und der Allianz Krieg ist, warum der Chief der einzige seiner Art auf dem Schiff ist (da ist der Multiplayer witzig, wenn plötzlich hunderte Master Chiefs rumrennen) und so weiter wird verschwiegen. Man erfährt nicht mal, dass die Allianz aus mehreren Alienrassen besteht. Dadurch wirkt das Spieluniversum ziemlich tot. Fanboys, denen gerade eine Ader im Hirn geplatzt ist, soll gesagt sein, dass es mir ziemlich scheissegal ist, ob es zu Halo 2938 Bücher gibt, die alles klitzeklein erklären - Im Spiel drin ist es nicht, und das ist das einzige, was für mich hier zählt.
Der Fortsetzungshook am Ende des Endvideos war übrigens besonders billig. "Halo! Das war's!" - "Nein, ich glaube, es geht erst los."

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Wiederspielbarkeit

Sehr niedrig. Im Spiel hat man schon genug Räume immer und immer Wieder gesehen, hat es also während dem normalen Durchspielen schon "wiedergespielt".

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Fazit

Halo wäre bis ca. in die Mitte noch ein recht gutes, wenn auch nicht grad aussergewöhnliches Spiel geworden. Nach der Mitte lässt es aber in fast allen Belangen stark nach - die Story wird öde, die Entwickler werden faul, die Levels werden schlecht und so weiter. Die zweite Hälfte des Spiels würde ich als schlecht bezeichnen. Zusammengenommen ergibt das ein Spiel, das leicht unter dem Durchschnitt verweilt. Wie die Fanboys, von denen es erschreckenderweise Massenhaft gibt, dieses Spiel als toll oder als innovativ bezeichnen können, ist mir ein Rätsel. Gibt es auf der Xbox denn keinen einzigen guten Shooter, so dass Halo im Vergleich besser wirkt, als es ist?

Bewertung: 4/10

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Kommentare

#2 Florian schrieb am 03.11.2011 13:22 (CET):
Gut, falls du Halo nicht magst, okay. Ich respektiere das. Glaub mir, ich bin nicht wie die anderen die sagen "Wähwähwäh, Halo ist so toll und alles andere ist scheiße". Und CoD ist wirklich immer das gleiche, das stimmt. Man muss ja nicht immer dasselbe mögen ^^
LG
Florian

#0 Florian schrieb am 02.11.2011 22:01 (CET):
Ich habe ein paar gut gemeinte Fragen: Erstens, hast du jemals auch nur einen anderen Halo-Teil gespielt? Ich meine jetzt nur Story- und Musiktechnisch.
Zweitens, bist du ein CoD-Fan?
Drittens, die "Fanboys" wie du sie nennst, finden die Serie wegen exakt zwei Dingen toll: Story und Soundtrack.
Diese beiden Dinge findest du nämlich in keinem CoD. Jedenfalls nicht in der Form wie in Halo. Gib auf Youtube einfach mal Halo 3: Never Forget ein. Dann siehst du, was ich meine. Ich persönlich finde CoD einfach gähnend langweilig, weil sich in jedem Spiel die Story irgendwie zu ähneln scheint. Die Musik könnte (zumindest im Großteil des Spielverlaufs) auch genauso gut nicht vorhanden sein, man würde es nicht merken.
Achso, die letzte Frage: Was hast du gegen Halo-Fans? Ich fühl mich grad ein bisschen diskriminiert. Gut, jeder hat seine eigene Meinung, aber komm schon! So heftig hätt's nun auch wieder nich sein müssen.
LG
Florian, 14-jähriger Halo-Fan

#1 Klaue schrieb am 03.11.2011 11:55 (CET):
1. Nein. Warum sollte ich, wenn das erste schon so bescheiden war?
2. Nein. Nie gespielt, keinerlei Interesse. 1./2. Welt- und Koreakriegsspiele (und ähnliches) interessieren mich einfach nicht, das war schon zur Jahrtausendwende ein alter Hut.

Was ich gegen Halo-Fans habe? Objektiv betrachtet ist Halo unterer Durchschnitt, aber Fans tun so, als wäre es das beste, was je irgendein Speichermedium berührt hätte. Jeder Teilaspekt davon, egal, wie schlecht er ist (*hust*Leveldesign*hust*), wird in den Himmel gelobt. Das Spiel ist wahrscheinlich das meist-überbewertete Spiel in der Geschichte der Spiele, was traurig ist, weil es viele viele bessere gab.

Durch dieses übertriebene Fanboygetuhe haben wir inzwischen schlechte Ideen von Halo in jedem zweiten Spiel, beispielsweise das "wiederaufladende" Leben, was in manchen Spielen zwar Sinn ergibt, aber meist nur fehl am Platze ist.

Wenn du ein Halo-Fan bist, der nicht so überhypt sondern nur Halo mag, gut für dich. Wenn du nicht in jeder Onlinediskussion, in der es irgendwie um Spiele geht, reinplatzt und mit Halo-ist-ja-so-toll-Phrasen um dich wirfst, toll. Die meisten Halofans sind aber, nach meiner pers. Erfahrung, anders.
Sorry, wenn ich dich beleidigt haben sollte, aber das ist nunmal meine Ansicht.

LG, Klaue, der schon Shooter spielte, als du noch nicht geboren warst :)

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